Sonntag, 14. Oktober 2018

8.10.2018 - Start in die neue Woche


Um halb acht waren wir alle auf den Beinen, um noch  vor dem Frühstück drei der sechs neu hinzugekommenen Patenkinder zu besuchen. Jedes bekam mehrere Geschenke: Kleidung, Schulzeug und Zahnbürsten für die ganze Familie. Für uns als Patentanten bzw. Patenonkel war es sehr schön, die eigenen Patenkinder persönlich kennenzulernen, ihre Häuser zu sehen und mehr über sie zu erfahren. Die Familien nahmen uns freundlich auf und die Kinder freuten sich sehr über die neue Kleidung und die anderen Geschenke. Es überraschte uns, dass sogar Fünfjährige schon ihre Namen schreiben können – auf Nepali und Englisch. Schon erstaunlich, wie viel Dankbarkeit uns entgegenschlägt, dabei beträgt die Unterstützung pro Jahr nur 60 Euro für jedes Patenkind, doch allein davon können Schuluniform, Schulrucksack, Schuhe und Schulmaterialien finanziert werden. So kann hier zunehmend eine Reduktion der Analphabeten erreicht werden. Mit Hilfe Schulbildung können viele Probleme verstanden und gelöst werden.




Während die Patentanten und –onkel die Kinder beschenkten, saß der Rest des Trupps vor dem Gemeinschaftsraum und verhungerte langsam aber sicher, denn es war mittlerweile bereits halb elf. Mit Wäsche waschen und Lesen hatte man sich bereits versucht die Zeit zu vertreiben.  Zum Frühstück gab es wieder die leckeren Nudeln, was uns verständlicherweise sehr gefreut hat, und es blieb erneut wenig übrig. Nach dem verspäteten Frühstück kramten wir in unserer großen Geschenkauswahl herum, um ein paar schöne Dinge für die Primary School herauszusuchen: Jedes Kind sollte eine warme Wintermütze und einen Kugelschreiber bekommen, außerdem Spielzeug wie Murmeln, Frisbees und Springseile für Spaß und Abwechslung in der Pause.
In der Primary School gibt es vier Schulklassen und eine Kindergartengruppe, insgesamt gehen knapp achtzig Schüler dort zur Schule. Trotz des Regens wurde der obligatorische Morgensport auf dem Schulhof mehr oder minder motiviert durchgeführt.


Auch besuchten wir jede Klasse in ihrem Raum und brachten allen Kindern unseren bereits bekannten Song: „Head, Shoulders, Knees And Toes“ bei – selbst die ganz Kleinen ließen sich begeistern. Als der Regen endlich vorüber war, packten wir das Spielzeug aus und zeigten den neugierigen Kindern Spiele wie Frisbee, Ball oder Gummihopse.


 Selbst die Allerkleinsten verloren schnell ihre Scheu und die Gruppen wurden immer größer. Es gelang uns immer besser, die Frisbee zu fangen, ohne jemanden am Kopf zu treffen und alle hatten ihren Spaß.
Nach einer knappen Stunde Spiel mussten wir uns leider schon  verabschieden, da unser Lunch bereits auf dem Tisch stand: Dal Bhat. In unserer Mittagspause kauften einige von uns im nahegelegenen Mini-Laden unzählige Packungen Kokoskekse, die wahlweise an herumrennende Hunde, Kinder und Lehrer verfüttert wurden. Die übrigen Packungen legten wir als Vorrat für die noch folgenden Wandertage an. Anschließend besuchten wir weitere Patenkinder, die gefühlte Kilometer vom Dorfzentrum entfernt wohnten, denn unser Patendorf Pelmang erstreckt sich nicht nur über eine beträchtliche Länge sondern auch über 700 Höhenmeter. Die künstlerisch Begabten unter uns strichen in dieser Zeit die Fensterrahmen der Health Post mit entsprechend vom Baumeister vorgeschriebenen Farben an.



Als es dann langsam zu dunkeln begann, spielte der Rest der Gruppe mit Kindern aus dem Dorf eine Partie Frisbee, bei der die Schlammspritzer nur so flogen. Jeder durfte außerdem beim Zubereiten des Abendbrots helfen und sich selbst daran versuchen Momos zu herzustellen – Momos sind traditionelle nepalesische Teigtaschen, ähnlich wie Piroggen oder Tortellinis, in unserem Fall gefüllt mit einem grünen Brennnessel-Kräutermix.

Den Abend vertrieben wir uns erneut mit mehreren Uno-Runden mit den Nepalesen um den großen Gemeinschaftstisch.

Zitate des Tages:

„Das schneckt gut.“ Mila beim Probieren der schneckenschleimähnlichen Brennnesselsuppe, die tatsächlich besser schmeckte, als sie aussah

„Wenn ich eine Nacktschnecke wäre, würde mir das hier sogar noch viel besser schmecken.“ Ein gewisser Mathelehrer über oben genannte Brennnesselsuppe

Dal Bhat Counter: IX




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