Trekkingtour Saleri –
Rokti
04.10.
Jetzt wissen wir: so fühlt es sich also an, das Wandern im
Himalaya. Manchmal kommt der Gedanke auf, dass es doch nicht anders ist als in
den Alpen, im Riesengebirge oder in der Sächsischen Schweiz. Sieht man sich allerdings um – die Menschen,
Pflanzen, Häuser … dann merkt man, wir sind im Himalaya – dem höchsten Gebirge
der Erde!
Doch von Anfang an: Um 7 Uhr werden wir geweckt, ordnen das
Chaos in den Zimmern einfach um zu einem Chaos im Seesack, ziehen ihn zu und
schon ist er bei unseren Trägern. Das Frühstück besteht aus Chapati, Omelett
und Tee. Noch schnell ein Gruppenfoto mit den Trägern und schon geht’s los.
Jetzt wird es sich erbarmungslos zeigen, ob der
Tagesrucksack alles enthält, was man benötigt, ob er nicht zu schwer ist, ob
das Fitness-Vorbereitungsprogramm von zu Hause angeschlagen hat und sonst alle
Erwartungen mit der Realität übereinstimmen.
Das Wetter ist zunächst wanderfreundlich, etwas bewölkt,
wenig Wind, Temperaturen um die 20°C. Wir kommen bald ins Schwitzen, doch
eigentlich geht es prima voran – die ersten Eindrücke sind durchweg positiv.
Auch das Überqueren unserer ersten Hängebrücke löst gemischte Gefühle aus. Bald zieht jedoch Nebel auf und trübt uns so
die Sicht auf die gegenüberliegenden Berghänge mit den kleinen Häuschen. Nach
knappen vier Stunden erreichen wir hungrig die Lodge, wo unser Mittagessen
wartet – natürlich Dal Bhat – der Counter springt innerlich auf 3.
Als wir gerade über einen Nachtisch sprechen, genannt wurden
Banana-Split und Schokoeisbecher, fängt es draußen an zu regnen. Also packen
wir alles wasserdicht ab, insbesondere uns selbst und starten über Farben und
Schnittformen von Regenponchos diskutierend den zweiten Tagesabschnitt.
Der Regen wird stärker – der Weg an manchen Stellen rutschig
wie Schmierseife und schließlich kommt ein Abhang, an dem vor allem die
wanderstocklosen Trekker mit angstgeweiteten Augen die Hilfe von Machhindra und
seinem Träger gern annehmen. Nachdem wir auch diese Prüfung bravourös bestanden
haben, schafft es die Sonne zwar nicht, uns wieder zu trocknen, doch einen sehr
transparenten Regenbogen zaubert sie uns an den Himmel. Nicht alle sehen dieses
Wunder, da sie doch sehr auf den Weg achten oder die letzten Tratschneuigkeiten
austauschen müssen.
Schließlich – und damit geht dieser erste und für uns
historische Wandertag zu Ende – treffen wir um 18 Uhr in Rokti ein, unserem
Nachtlager. Dieser Name klingt zwar wie ein Pokémon existiert als Dorf aber
tatsächlich. Schlagartig wird es wie jeden Tag dunkel und so müssen wir unsere
Zimmer mit Stirnlampen beziehen, die nassen Sachen aufhängen und uns auf das
Abendessen vorbereiten. Übrigens
genießen wir unsere kleinen, zugigen, dennoch trockenen Räumlichkeiten, die
besonders durch die Anwesenheit einer begehrten medizinischen Behandlung für
die Andere so Einiges zahlen würden, bereichert wurden – Blutegel.
Das Abendessen (Counter = 4) war diesmal besonders, denn der
Reis war in eine ansprechende Form gebracht worden.
Morgen geht es dann weiter – wir hoffen auf etwas mehr
Sonnenschein! (:
Dal Bhat Counter: IIII
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